14. 06. 2022
Programmatic Advertising nutzt die Interessen, Vorlieben und Daten der Konsument*innen, um Werbung zu individualisieren. Doch ist dieses Vorgehen überhaupt mit der Datenschutzgrundverordnung vereinbar? Und wie beurteilen Datenschutz-Expert*innen diese Form der Kommunikation? Dr. Axel Anderl, LL.M. & Alona Klammer, LL.B. (WU) LL.M. (WU), von DORDA Rechtsanwälte GmbH im Interview.
Jeder, der im Internet unterwegs ist, kennt das Phänomen: Man klickt sich auf einer Online-Shopping-Website durch die Kataloge und sieht sich ein Produkt genauer an. Kurze Zeit später tauchen Werbeanzeigen für genau dieses Produkt auf allen möglichen Webseiten auf – manch einer fühlt sich von der Werbeindustrie verfolgt. Das vermeintliche Online-Stalking ist aber erklärbar.
Im Programmatic Advertising werden in Echtzeit und komplett automatisiert Werbeflächen auf Webseiten in einem Auktions-Prinzip verkauft und eingekauft. Die ausgespielte Werbung spiegelt idealerweise das Interessen-Profil des Menschen, der sie angezeigt bekommt, wider. Die richtige Botschaft zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Nun stellt sich natürlich die Frage – wie erkennen Unternehmen die Interessen potenzieller Kund*innen?
Und hier kommen sie ins Spiel: Daten. Sie sind der Rohstoff jedes erfolgreichen E-Commerce-Geschäfts. Um die sogenannten User Profile aufbauen zu können, werden Cookies auf dem Rechner, Smartphone oder Tablet gespeichert und so die persönliche Customer Journey aufgezeichnet. Den Konsument*innen ist meist gar nicht bewusst, wie viel Persönliches sie mit jedem Klick auf Cookie Banner preisgeben. Demografische Daten wie Alter, Geschlecht und Einkommen, aber auch Hobbies sowie das Kaufverhalten bilden die Basis für den gläsernen Menschen im Netz.
Beim Tracking von Internetnutzer*innen haben Unternehmen allerdings nicht völlig freie Hand. Mit der DSGVO hat die Europäische Union verschärfte Regeln für den E-Commerce aufgestellt. So müssen Unternehmen das aktiv gegebene Einverständnis der Nutzer*innen einholen, um Aktivitäten tracken zu können – in Form der bekannten Cookie-Banner. Die Nutzer*innen sitzen im Endeffekt also am längeren Hebel: Ohne ihre Zustimmung gibt es keine individualisierte Werbung oder Produktvorschläge.
Über
Dr. Axel Anderl, LL.M., ist Managing Partner und Leiter der IT/IP, Datenschutz sowie der Digital Industries Group bei DORDA Rechtsanwälte GmbH. E-Mail: axel.anderl@dorda.at
Alona Klammer, LL.B. (WU) LL.M. (WU), ist Rechtsanwaltsanwärterin in der IT/IP, Datenschutz sowie der Digital Industries Group bei DORDA Rechtsanwälte GmbH. E-Mail: alona.klammer@dorda.at
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