13. 09. 2020
Der irische Literaturnobelpreisträger Bernard Shaw hat einst gesagt: „Hohe Bildung kann man dadurch beweisen, dass man die kompliziertesten Dinge einfach ausdrückt.“ Wer in der Kommunikationsbranche tätig ist, der weiß, dass Shaw mehr als nur Recht hatte. TexterInnen haben aber so ihre blinden Flecken oder anders gesagt: befinden sich oft schnell in der vielzitierten Blase.
Immer mehr Menschen haben Schwierigkeiten, Texte zu verstehen – JournalistInnen und PR-Menschen können ein Lied davon singen. Und das liegt nicht immer am Inhalt. Ob der Dialog mit der Öffentlichkeit gelingt und Texte auch „ankommen“, hängt ganz maßgeblich davon ab, ob sie auch verstanden werden. Wer in einem Thema steckt, recherchiert und dann darüber schreibt, vergisst schnell, dass nicht alle Leute so viel Hintergrundwissen haben. Es wird mit Wörtern jongliert, die für den/die TexterIn selbstverständlich sind, aber eben nicht für den oder die LeserIn.
Vor allem bei komplexen Themen neigen wir dazu, uns in Fachausdrücken zu verlieren – und geben uns dem Trugschluss hin, dass das Fachpublikum automatisch jedes Wort versteht. Aber: Auch in Fachzeitschriften darf der Inhalt leicht sein. Selbst ExpertInnen freuen sich, wenn der Text leicht daherkommt. Nicht alles muss gespickt sein mit Fremdwörtern, Fachbegriffen oder englischen Wörtern, wenn es auch anders geht.
Oft wird viel zu wenig im Sinne der leichten oder gar barrierefreien Sprache gedacht und geschrieben. Ein Gegentest hilft übrigens ganz schnell und so gut wie immer: Texte Menschen lesen lassen, die nicht im Thema stecken – das darf auch mal ein/e Jugendliche/r sein. Wenn sie oder er nicht versteht, worum es geht, dann unbedingt noch einmal ran an den Text.
Warum Öffentlicher Personennahverkehr schreiben, anstatt Bus und Bahn? Die Stadt Graz hat ein Handbuch für ihre MitarbeiterInnen herausgegeben mit vielen Tipps, wie sie von ihren Bürgerinnen und Bürgern– unabhängig von ihrer Lesekompetenz – besser verstanden werden.
So nicht: Um Ihnen eine neue Jahreskarte ausstellen zu können bzw. diese ersetzen zu können, würde ich Sie bitten, persönlich bei uns im Mobilitäts- und Vertriebscenter vorbei zu kommen.
Viel besser: Wie kommen Sie jetzt schnell zu Ihrer neuen Jahreskarte? Schauen Sie einfach bei uns im Mobilitäts- und Vertriebscenter vorbei.
Auch der ORF bietet seit Frühling 2020 ein Infofenster „Einfache Sprache“ an. Damit steht eine einfachere Übersetzung der Nachrichten zur Verfügung. Immerhin leiden in Österreich fast eine Million Menschen an einer Lese- und Schreibschwäche.
In der Wirtschaftszeitschrift „brand eins“ gibt es seit geraumer Zeit eine Rubrik „Leichte Sprache“. Dort werden verschwurbelte Texte aller Art in einfache Sprache übersetzt.
Seit Google und der Suchmaschinenoptimierung (SEO) gibt es mehr Sensibilisierung für gute beziehungsweise schlechte Texte. Da gilt: einzigartige – unique – SEO-Texte bedeutet mehr BesucherInnen auf einer Seite. Für schlechte wird man umgehend bestraft. Keiner sieht sie, was bedeutet, keiner liest sie.
Je klarer strukturiert und je mehr Schlüsselwörter, desto erfolgreicher. Und was für die Online-Texte gilt, gilt auch für Print: Texte müssen dem/der LeserIn Mehrwert bringen, gehaltvoll sein und auf Füllsätze und Phrasen darf voll und ganz verzichtet werden.
So gelingt ein guter Text ganz sicher:
Manchmal hilft auch ein kleiner Test mit dem Bla-Bla-Meter.
Und was wirklich immer klappt: Wir sind gerne behilflich beim Einfach schreiben.
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